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Weiß und reich: Vom Schreiben leben kann bald nur noch eine Elite

Bücher schreiben und verkaufen
Vom Schreiben leben können nur Wenige. (Foto: Fotolia/TIMDAVIDCOLLECTION)

Autor*innen, die allein vom Schreiben ihrer Bücher leben können, sind rar gesät. Die meisten sind auf einen Zweitjob oder das Einkommens ihrer Partner*innen angewiesen. Und genau da liegt das Problem, wie Beobachter*innen warnen. Das professionelle Schreiben droht zum Luxus einer (wirtschaftlichen) Elite zu verkommen.

Ungefähr 10.000 Pfund, umgerechnet rund 11.630 Euro, verdienen Autor*innen in Großbritannien im Schnitt pro Jahr mit dem Verkauf der von ihnen geschriebenen Bücher. Das hatte die britische Vereinigung Authors’ Licensing and Collecting Society schon im Vorjahr festgestellt. Ein genauerer Blick auf die Studie offenbart jetzt spannende Details, wie der Guardian schreibt.

Demnach verfügen Autor*innen trotz der vergleichsweise geringen Einnahmen aus dem Schreiben von Büchern über ein Haushaltseinkommen von 81.000 Pfund. Die Erklärung: Die Autor*innen sind entweder auf einen lukrativen Zweitjob oder eine*n gutverdienenden Partner*in angewiesen, um sich das Schreiben „leisten zu können“. Im Vergleich zum Jahr 2006 ist der reine Verdienst mit dem Bücherverkauf den Zahlen nach zuletzt deutlich zurückgegangen.

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Droht eine Elitisierung des Schreibens?

Und genau in dieser Entwicklung sehen Beobachter*innen ein Problem. Sie vermuten laut dem Guardian-Bericht, dass eine Elitisierung des Schreibens droht. Bald könnten es sich nur noch Bessergestellte leisten, das Schreiben als Beruf auszuüben. Damit würden aber wichtige Stimmen – etwa aus der Arbeiterklasse – aus der Literaturwelt verschwinden, so die Befürchtung.

Die erhobenen Daten geben dem recht. Von den 5.500 befragten Autor*innen gaben 94 Prozent an, weiß zu sein und im eher wohlhabenderen Südosten Großbritanniens zu leben. Ebenfalls nicht von der Hand zu weisen ist ein Gender-Pay-Gap. Frauen verdienen durchschnittlich nur 75 Prozent dessen, was ihre schreibenden Kollegen am Jahresende auf dem Konto haben.

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3 Gedanken zu „Weiß und reich: Vom Schreiben leben kann bald nur noch eine Elite“

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