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E-Book-Marketing: Preisaktionen wirken

Amazon-E-Book-Reader Kindle Oasis
Amazon-E-Book-Reader Kindle Oasis. (Bild: Amazon)

Der Dortmunder E-Book-Dienstleister Readbox hat in seiner Datenauswertung für das Jahr 2018 zahlreiche Informationen veröffentlicht, die auch für den Buchhandel allgemein interessant sein dürften. So sind die durchschnittlichen E-Book-Preise weiter gestiegen. Und es wurde einmal mehr belegt, dass Preisaktionen bei E-Books dem Verkauf insgesamt auf die Sprünge helfen.

Für Verlage, Autor*innen und den Buchhandel allgemein am interessantesten an den Readbox-Daten ist wohl, dass die Leser*innen offenbar bereit sind, auch teurere E-Books zu kaufen. Zumindest drehen die Anbieter weiter an der Preisschraube. Der Durchschnittspreis eines E-Books ist im vergangenen Jahr auf 7,41 Euro gestiegen. 2016 lag der Preis noch bei 5,77 Euro, 2017 schon bei 6,31 Euro.

E-Book-Marketing wirkt

Das zweite wichtige Thema für die Buchbranche allgemein sind Preisaktionen, also kurzfristige Senkungen des Preises oder auch Gratis-Angebote über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Insbesondere bei Amazon sind solche Aktionen ein beliebtes – und offenbar wirksames – Instrument für das E-Book-Marketing.

Wie gut das wirkt, habe ich in meinem früheren Blog eBook-Fieber.de vor fünf Jahren einmal getestet. Dabei habe ich meinen nur in digitaler Form erhältlichen Gedichtband „Der letzte Anschlag“ zwei Jahre nach der Veröffentlichung für einige Tage gratis angeboten und das Angebot über den Kanal XTME.de verbreiten lassen. Ergebnis war: Relativ schnell ging es von einem vierstelligen Verkaufsrang auf Platz 1 des Lyrik-Bereichs der Gratis-eBook-Charts. Insgesamt konnte ich 674 Exemplare des Gedichtbands kostenlos an Mann und Frau bringen. Ein toller Erfolg für die Sichtbarkeit. Letztlich schaute aber nur 1 einziger Verkauf heraus. Obwohl das E-Book nur 99 Cent kostete.

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Ähnliches zeigen auch die Readbox-Zahlen. Demnach gab es im Rahmen einer Null-Euro-Preisaktion eine Verfünfzigfachung des Absatzes. Bei 10 Prozent ließ sich nach Beendigung der Aktion eine Verdopplung der Verlagsvergütung nachweisen. Wo die Preise reduziert, aber nicht auf null gesetzt wurden, verzeichneten die beworbenen E-Books eine Verzehnfachung der Absatzmenge sowie und eine Verfünffachung der Verlagsvergütung. Auch nach der Preisaktion konnten demnach positive Effekte in Sachen Absatz und Umsatz verbucht werden.

E-Book- und Buchmarkt: Marktanteile der großen Händler
E-Book- und Buchmarkt: Marktanteile der großen Händler. (Grafik: Readbox)

Nicht minder interessant sind wohl die Zahlen zu den Marktanteilen der Händler, die Readbox aufgestellt hat. Readbox spricht hier nur von „Händler 1“, „Händler 2“ und so weiter, wie die Selfpublisherbibel erklärt. Leicht nachzuvollziehen sei aber, wer hier wer is. Amazon hat demnach seinen Anteil von 55,55 auf 58,86 Prozent im Jahr 2018 erhöht. Thalia auf Platz zwei hält 22,23 Prozent, was einem leichten Rückgang entspricht. Insgesamt machen die ersten vier Händler (laut Selfpublisherbibel: Amazon, Thalia, Weltbild, Hugendubel) 91 Prozent des Marktes unter sich aus.

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