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Leselust wecken mit einer Silent Reading Party: US-Trend schwappt nach Europa

Silent Reading Party. (Logo: Stadtbibliothek Oldenburg)

Ein neuer Lese-Trend ist in den vergangenen Monaten nach Europa hinübergeschwappt: die Silent Reading Party. Dieses leise Lesen in Gemeinschaft soll die Leselust wecken, erklärt der Osnabrücker Stadtbibliothekar Michael Meyer-Spinner, der das Format in der norddeutschen Stadt etabliert hat.

In stiller Umgebung lesen und doch nicht allein zu Hause sein – das sollen die sogenannten Silent Reading Partys ermöglichen. Offenbar kommt die Idee an. Im Osnabrücker Shock-Café finden solche Lesefeiern seit August 2017 statt, wie Antenne Niedersachsen berichtet. Dort müsse man regelmäßig neue Stühle und Sessel heranschaffen, wenn ein solches Event stattfinde.

Ein Buch-Happening in einer Kneipe, bei dem niemand vorliest und auch keiner lauscht? Alle Besucher*innen lesen jeweils in ihren mitgebrachten Büchern. Was sie dabei schätzen, ist offenbar, dass sie einfach sitzen und lesen könnten. Bibliothekar Meyer-Spinner geht davon aus, dass das gemeinsame Lesen unterstützend und motivierend wirke.

Silent Reading Party: Lesen, aber nicht darüber reden

Interessant finde ich, dass es gar nicht darum geht, sich über Bücher oder das Lesen zu unterhalten. Anscheinend wollen die Leser*innen einfach nur lesen – und dabei in einer Kneipe, einem Beisl, sitzen. Kein Wunder, dass ein Bibliothekar auf die Idee kam, diesen Trend nach Deutschland zu bringen. Schließlich geht es ja auch dort um leises Lesen in Gemeinschaft.

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Im Veranstaltungshinweis heißt es: „Die Silent Reading Party ist ein Gegenprogramm zu ständiger Erreichbarkeit und Reizüberflutung und schafft den Rahmen, sich ohne Ablenkungen durch Alltagspflichten und mobile Geräte auf nur eine Sache konzentrieren zu können: das Lesen.“ Und das scheint genau das zu sein, was viele Leute heute suchen.

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