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„Männerschreck“: (Diese) Bücher passen nicht zu anziehenden Frauen

Bücherregal. (Bild: Fotolia/kaipong)

Die japanische Aufräumkünstlerin Marie Kondo hat mit dem Satz, sie habe nach jahrelangem Aufräumen nur noch 30 Bücher im Regal, einen Shitstorm ausgelöst. Klar ist auch, dass allein der Besitz von vielen Büchern Kindern den Start ins Leben vereinfachen könnte. Das Thema polarisiert also. Jetzt fügt die britische Journalistin Liz Hoggard dem noch einen weiteren Aspekt hinzu.

Zugegeben, auch ich habe mich vor einigen Tagen über Marie Kondo und die 30-Bücher-Aussage lustig gemacht. Klaudia von Herzdeinbuch nimmt Kondo in ihrer Kolumne aber in Schutz. Und meinetwegen soll die Aufräumkünstlerin auch so wenige Bücher haben, wie sie will. Nur schlechtes Gewissen machen, ist nicht. Anscheinend haben Frauen ja wirklich ein Problem, wenn sie viele Bücher haben – wie die britische Journalistin Liz Hoggard gerade zeigt.

Life-Coach: Bücher im Schlafzimmer machen dich zum Männerschreck

Hoggard hatte nach einem misslungenen Date eine Innendesignerin – oder besser Therapeutin – in ihre Wohnung eingeladen. Die sollte ihr zeigen, was sie in ihrer Wohnung verbessern könne, um künftige Dates mehr zu beeindrucken – also kein „Männerschreck“ zu sein. Zu den Verbesserungsvorschlägen gehört etwa, dass Liz ihren Kaktus loswerden solle, denn der sei zu stachlig. Außerdem sollte sie die 51 Bilder, die Single-Frauen zeigen, besser abhängen. Denn diese transportierten die Botschaft, dass sie glücklich allein sei.

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Das Thema Bücher dürfte Bücherfans – weibliche und männliche – aber am meisten interessieren. Hier rät die Designerin, die auch als Life-Coach arbeitet: Möglichst keine Bücher im Schlafzimmer. Denn dort sollte es um Ruhe und Liebe gehen. Im Buchregal sollten keine Romane mit deprimierenden Titeln stehen. Im Speziellen sollten Bücher wie „Little Deaths“ von Emma Flint und „The Suspect“ von Michael Robotham (Teil einer Thriller-Reihe um den Pyschotherapeuten Joseph O’Loughlin) aus den Regalen verschwinden. Denn die Single-Frau sollte sich mit Dingen umgeben, die unterstützend und stärkend seien.

Klar, dass sich das Netz über diese Tipps lustig macht. Natürlich gerät dabei der Kaktus ins Visier. Aber auch Dinge wie der Kühlschrank („Kälte“), Fenster oder die Türen („Könnte an die Öffnung der Vagina erinnern“). Eine Twitter-Nutzerin schrieb – hoffentlich im Scherz – sie habe nur Bilder des US-Schauspielers Kelsey Grammar („Frasier“) an den Wänden hängen. Was tut ihr, damit ihr kein Männerschreck seid?

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2 Gedanken zu „„Männerschreck“: (Diese) Bücher passen nicht zu anziehenden Frauen“

  1. Also aus meiner Sicht ist diese Frage nicht so einfach zu beantworten.
    Denn es stellt sich zuallererst die Frage, welche Männer man anziehen möchte.
    Ist es der sexbesessene Macho? Dann empfehlen sich Bilder mit phallischen Objekten (z.B. Bananen).
    Das macht ihn an. Aber nicht zu viele, damit er sich nicht eingeschüchtert fühlt und gar erwartet, dass die Frau einen ersten Schritt wagen könnte, und bitte auch nicht zu große Bananen (man kann nie wissen).
    Ist es der feinsinnige Poet? In diesem Fall sollte man auf möglichst niederschwellige Literatur setzen (um nicht mit potentiell vorhandener Intelligenz zu offensiv das Objekt der Begierde zu verschrecken), die möglichst nicht von Frauen verfasst wurde (kein Problem, Frauen schreiben ohnehin nicht so gut, wie sich in Literaturpreisnominierungen immer wieder manifestiert) und der Buchdeckel sollte eine feminine Farbe aufweisen (hell, idealerweise rosa, evtl. pink, aber nicht zu grell, das wirkt aggressiv).

    Ist es der familienfreundliche Kuschelbär? Dann dürfen die Einrichtungsgegenstände schon in Richtung „Familie“ gehen, aber bitte nicht zu direkt, damit er sich nicht gleich eingeengt fühlt. Perfekt wäre ein subtiler Verweis, eine „Man-cave“ zu unterstützen, in die sich der spätere Papa im Papamonat dann zurückziehen kann, wenn ihn das laute Schreien des Kindes erschöpft. Also zum Beispiel ein Bild mit einem Billardtisch. Man muss hier allerdings sehr vorsichtig vorgehen, damit nicht der Eindruck entsteht, man selbst wäre an etwas derart unweiblichem wie Billard interessiert – unbedingt also diese Gegenstände nur vereinzelt einsetzen und mit kuscheligen Plüschbärchen mit Herzaufdruck, Blumengestecken (keine stacheligen Rosen! keine phallischen Lilien!!), Fotos von süssen Nichten und Neffen (nur lächelnde und saubere hübsche Kinder), ergänzen.
    Abzuraten ist von getrockneten Blumen, die als Symbol für eine ausgetrocknete Libido interpretiert werden könnten. Aber auch nichts zu fleischliches – also keinesfalls fleischfressende Pflanzen, Aloe Vera (tropft…!) oder oder Tomaten (Assoziationen sind hier vielfältig).

    Diese Aufzählung könnte noch unendlich weitergeführt werden – denn es gibt bekanntlich etwas mehr als drei Männerkategorien, auch wenn natürlich alle Männer der Erde dieselben Wünsche haben: eine nicht zu eigenständige, nicht allein glückliche, anschmiegsame und wenig distanzierte aber doch nicht nervige Frau, die möglichst dem lokalen Schönheitsideal entspricht (Spoiler: dieses nähert sich praktischerweise fast weltweit immer mehr dem amerikanischen an), nicht zu schlau und nicht zu doof ist, etwas belesen aber nicht zu sehr und vor allem darf sie keine Kakteen oder Kühlschränke besitzen.
    Falls man sich also nicht auf eine der Schubladen festlegen möchte, kann man auch ganz einfach auf Nummer sicher gehen:
    Man besitzt überhaupt keine Wohnung sondern lebt noch im Kinderzimmer bei seinen Eltern während man datet, da das Ziel einer jeden Frau ist, mit Volljährigkeit auch den Mann fürs Leben gefunden zu haben.
    Man sollte also grade noch oder grade nicht mehr minderjährig sein. Ist man über 21 und noch nicht vergeben, stimmt sowieso irgendwas nicht.
    Ist man über 30 oder gar 40 (!!! Weiter geht die Skala bei Single-Frauen nicht nach oben) und lebt noch nicht mit Prinz Locke zusammen (verheiratet, selbstverständlich), ist Hopfen und Malz verloren.
    Da kann frau ebenso gut ebenjenes aus diesen Zutaten gebrautes unweibliche Getränk saufend in ihrer mit Frauenköpfen tapezierten eiskalten mit Büchern von Simone de Beauvoir vollgestopften Wohnung vor dem Fernseher Frauendokus schauen und dabei die vaginal geöffneten Türen und Fenster schwarz lackieren.
    Es kommt ohnehin kein Mann zu Besuch.

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